Chronik des Evangelischen Vereins München-Solln

Die Gründung erfolgte im Jahre 1914 mit dem Vereinszweck, Religionsunterricht für evangelische Kinder zu ermöglichen und Räumlichkeiten zur Abhaltung von Gottesdiensten zu finden. Im weiteren Sinne also ein Kirchenbauverein. Der Vereinszweck wechselte in den fast 100 Jahren häufiger, um sich immer wieder an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Im Jahre 1928 wurde erstmalig eine geprüfte Krankenpflegerin beschäftigt, die sich um bedürftige Gemeindemitglieder kümmerte. Die ersten Ansätze: Ambulante Pflege unter diakonischer Verantwortung. Die Nachfrage nach Pflegleistung stieg in den Jahren beständig. 2002 konnte der Verein einen eigenen Pavillon beziehen.

Durch Einführung der Pflegversicherung in 1995 veränderte sich das bisherige „Geschäftsmodell“ der ambulanten Pflege von Grund auf. Die Anforderungen an die Mitarbeiter (Angestellte und
Ehrenamtliche) wurden immer anspruchsvoller und umfangreicher. Der Vereinsvorstand sah sich daher gezwungen, schweren Herzens die ambulante Pflege in eigener Verantwortung aufzugeben und alle Mitarbeiter und Kunden in die Diakoniestation von Martha-Maria in Solln einzubringen.

Durch neue Aufgaben will der Verein auch zukünftig Menschen für die Diakonie begeistern.

Chronik 1914-2015


1914Gründungsversammlung im Gasthaus "zum Hirschen". Vereinszweck: Einführung des Religionsunterrichts für evang. Kinder; Gesuch an polit. Gemeinde Solln zur Abtretung eines Raumes für die Abhaltung der Gottesdienste (zunächst sollen pro Jahr 12 Gottesdienste stattfinden); gezielte Mitgliederwerbung bei den Sollner evangelischen Bürgern.
1915Politische Gemeinde stellt einen Raum für Religionsunterricht und zur Abhaltung von Gottesdiensten im Schulhaus zur Verfügung. Beschluss: einen größeren Platz für einen Kirchenbau zum käuflichen Erwerb zu suchen, ca. 1 Tagwerk groß, möglichst unter 50 Pfg. je Quadratfuß. Mitgliederstand: 98.
1919Gründung der Tochtergemeinde Solln.
1922Ankauf der von der Gastwirtschaft "lberl" zum Verkauf angebotenen Sommerhalle zur Verwendung als Betsaal. Im Mai Baubeginn der Kirche; Gemeindepfarrer: Theodor Heckel (später Dekan in München). 17.12.1922 Einweihung der Holzkirche – Mitgliederstand: 228.
1928Erstmals Einsatz einer geprüften Krankenpflegerin, diese erhält im wöchentlichen Wechsel Mittagstisch bei Gemeindegliedern.
1933Satzungsänderung: Erweiterung der Vereinsaufgaben: Pflege der Gemeindediakonie – Mitgliederzahl sinkt auf 121.
1942Unterstellung des Vereins an die Innere Mission München.
1944 - 48       
Mitgliederstand: 232 – Das Vereinsvermögen fiel der Währungsreform zum Opfer, nur bei äußerster Sparsamkeit ist die Weiterführung der Diakonissenstation möglich. Für andere Aufgaben (Kirchenbau) keine Mittel mehr.
1955Einführung fester Gebührensätze für Pflegeleistungen wegen stark rückläufiger Pflegegelder.
1963Verstärkte Werbebemühungen zur Verbesserung der schwierigen Finanzlage; Einführung eines monatlichen Mindestbeitrages von DM 1,–.
1968In weiterhin kritischer finanzieller Sitruation übernehmen Wolfgang Hartmann als Vorsitzender und Anton Kopp als Geschäftsführer die Vereinsleitung.
1987Bezug von Räumlichkeiten im neuen Gemeindehaus an der Apostelkirche, in denen u. a. regelmäßig die Dienstbesprechungen (Patientenversorgung u. ä.) des inzwischen umfangreichen Helferkreises stattfinden. Erste Erfahrungen mit der "Mutter-Kind-Gruppe". Mitgliederstand erstmals knapp über 400.
Wolfgang Hartmann kandidiert nicht mehr als Vorsitzender, Nachfolger wird Anton Kopp, sein Stellvertreter Anselm Rapp.
1989Erweiterung des Angebotes Kinderspielgruppen: dreistufige Gruppen unter fachkundiger Leitung werden eingeführt.
2002Die drangvolle Enge im Schwestern-Büro ist endlich zu Ende: Der Diakonie-Pavillon ist bezugsfertig.
2003Mitarbeiterstand: Pflege 7 haupt- und 12 nebenamtliche Kräfte, Kinder: 1 haupt- und 3 nebenamtliche Kräfte, Verwaltung: 2 nebenamtliche Kräfte. Lob vom Diakonischen Werk Nürnberg für bestgeführte Vereinsleitung. Vorstand, Beirat, Mitarbeiterinnen und Mitglieder können trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten zuversichtlich ins Jubiläumsjahr 2004 blicken. Mitgliederstand Ende 2003: 522, Mitglieds-Mindestbeitrag: 15,– €.
2005Anton Kopp kandidiert nach über 40-jähriger Vereinstätigkeit nicht mehr als Vorsitzender und Anselm Rapp nicht mehr als Stellvertreter. Zu seinem Nachfolger ab 1.1.2006 wird Bernd Haßelhuhn gewählt.
2011Ausgliederung der Diakoniestation aus dem Evang. Verein wegen Fusion mit den Diakoniestationen Martha-Maria und Pullach. Neue Aufgabenstellung neben Unterstützung der Diakoniestation sind Kinder- und Familienarbeit sowie Abhalten von Pflegesprechstunden im Diakoniepavillon.
2013EInführung der "sozialen Dienste": Beratung und Unterstützung in sozialen Angelegenheiten.
2014Feier des 100-jährigen Vereinsjubiläums.
2015Nach 10-jähriger Vereinstätigkeit kandidiert Bernd Haßelhuhn nicht mehr als Vorsitzender. Zu seinem Nachfolger wird Andreas Barkey gewählt.